Sollten Veganer Jod nehmen?

Jodtabletten vegan
Jod ist ein stark diskutierter Nährstoff, um den sich viele Mythen, Verschwörungstheorien und Kontroversen ranken. Deshalb werden sie in diesem Artikel alles wichtige über dieses Spurenelemnt erfahren.
Was ist Jod und welche Aufgabe übernimmt es?
Jod ist ein essenzielles Spurenelement und muss somit über die Nahrung aufgenommen werden. Entdeckt wurde Jod beim sieben von Seetang in 1811 von Bernard Courtois. Der Name stammt allerdings von Joseph Gay-Lussac . Dieser sah den violetten Dampf und leitete somit das Wort Jod vom griechischen Wort für „veilchenfarbig“ (ioeidis) ab. Jede Zelle unseres Körpers beinhaltet Jod, aber Jod ist vor allem an der Bildung von Hormonen in der Schilddrüse beteiligt.
Schädigen Jodtabletten die Schilddrüse?
Es kursieren bestimmte Berichte von Schilddrüsenunterfunktionen, die nach der Einnahme von Jodtabletten bzw. Jodsalz hervorgerufen werden. Dies kann so auch vorkommen, allerdings liegt hier bereits vor dem Verzehr von Jodtabletten/ Präparaten bereits ein Jodmangel vor. So hat sich eine Autonomie der Schilddrüse gebildet, sodass die Schilddrüse vergrößert und angeschwollen ist. Wenn nun auf einmal hohe Dosen Jod zugeführt werden, entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion. Dies liegt aber nicht am Jod, welches für eine gesunde Schilddrüse kein Problem wäre, sondern am bereits zuvor entstanden Mangel.
Die Bedeutung von Jod bezüglich der Schilddrüse und der restlichen Organe
Jod ist am Stoffwechsel und dem Funktionszustand fast aller Organe beteiligt. Aber vor allem die Schilddrüse übernimmt die Aufgabe der Jodspeicherung und bildet mit ihm jodhaltige Schilddrüsenhormone. Dazu zählen zum Beispiel Triiodthyronin, auch T3 genannt, und Tetraiodthyronin, auch T4 oder Thyroxin, genannt. Diese haben vielzählige Auswirkungen, wie auf das Herz und den Kreislauf. Aber auch eine Erhöhung der Herzfrequenz, des Blutdrucks, des Tagesumsatzes, der Schweiß und Talgproduktion, sowie eine Weitung der Gefäße und eine höhere Erregbarkeit der Darmzellen. Alles in Allem erhöhen T3 und T4 den Energieverbrauch und damit den Grundumsatz und steigern so die Körpertemperatur. Deshalb kommt es bei einer Schilddrüsenunterfunktion auch oft zu kalten Füßen. Aber die Schilddrüse bildet auch das Hormon Calcitonin, welches den Knochenabbau hemmt und den Knochenaufbau somit unterstützt.
Folgen eines Jodmangels
Ein typisches Symptom einer zu geringen Jodzufuhr, ist die Bildung eines Kropfes im Hals, durch die Vergrößerung der Schilddrüse. So bildet die Schilddrüse nicht genügend Hormone und die oben genannten Abläufe funktionieren nicht einwandfrei. Aber insbesondere bei Neugeborenen sind die Auswirkungen eines Jodmangels gravierend. Es kommt zu Fehlentwicklungen des Nervensystems, was schlimme und dauerhafte Einschränkungen mit sich bringt.
Wie viel Jod benötigt man?
Die aktuelle Empfehlung in Deutschland liegt bei 200 µg pro Tag. Diese ist im Vergleich zur Empfehlung der Schweiz, die bei 150 µg pro Tag liegt, geringer, da die Jodprophylaxe in Deutschland kürzer gegeben ist.
Produkte mit Jod
Als Mineralstoff kommt Jod ursprünglich aus dem Boden. Leider wurde aber über die Jahre das meiste Jod aus den Böden ausgewaschen und befindet sich nun in Gewässern und im Meer. Deshalb sind die europäischen und Deutschen Böden in der Regel sehr Jodarm. Mit der Ausnahme von Finnland, die ihre Böden mit Jod und Selen anreichern. Somit enthalten von Natur aus nur Meeresprodukte (Fische etc. und Algen) relevante Mengen an Jod. Da diese aber in Deutschland nicht so regelmäßig verspeist werden wurden verschiedene Maßnahmen getroffen, um die Jodversorgung sicherzustellen. So mischt man Jod Tierfutter bei, sodass Tierprodukte hohe Mengen an Jod enthalten können. Außerdem wird Kochsalz mit Jod bereichert, sodass ein Gramm Natriumchlorid (normales Kochsalz) 20 µg Jod enthält. So kann in einer mischköstlichen Ernährung der Jodbedarf gedeckt werden. Aber wie deckt man seinen Jodbedarf als Veganer?
Jod als Veganer – woher bekommen Veganer Jod?

Da einem in einer veganen Ernährung Tierprodukte, als Jodlieferant nicht zur Verfügung stehen, gibt es zwei Möglichkeiten den Jodbedarf vegan zu decken.
Algen als Jodlieferant
Die erste Option stellen Algen dar. Viele Algen haben einen recht hohen Jodgehalt, der auch allemal ausreicht, um den Jodbedarf zu decken. Doch leider gibt es ein Problem. Nicht nur zu wenig, aber auch zu viel Jod ist schädlich. Leider gibt es in den meisten Algen hohe Schwankungen des Jodgehalts, sodass man schnell auch enorm hohe Dosen an Jod zu sich nimmt. Die Kontrolle des Jodgehalts ist in den meisten Produkten mangelhaft, sodass man von dem Verzehr von Algen, wie Kombu/Kelp, Hijiki und Arame, wegen zu hohen Dosen eher abraten sollte.

Bestimmte Algen, wie Meeressalat, Nori, Wakame und Dulse, weisen zwar auch hohe Schwankung in ihrem Jodgehalt auf, dieser ist aber nicht so hoch, sodass man diese trotzdem noch gelegentlich zu sich nehmen kann. Hierbei sollte sie besonders auf eine gute Qualität und Sauberkeit achten. Wie man sieht, kann man mit Algen aber nicht wirklich gezielt seinen Jodbedarf abdecken, da man den genauen Jodgehalt nie weis.
Jodsalz – ein guter Jodlieferant ?

Jodsalz liefert nach der maximalen Höchstgrenze 20 µg Jod pro Gramm Salz. Somit bekommt man, sofern man sich an die empfohlene Höchstmenge von 5g Salz hält 100 µg Jod. Viel mehr Salz ist auch schwer zu sich zu nehmen. Somit deckt man über das Salz nur die Hälfte seines täglichen Jodbedarfs, muss aber keine Angst vor einer Überdosis Jod haben. Man sieht, es gibt keine wirklich optimale Lösung. Auch bei einer Kombination von Algen und Salz kann man auch seinen Jodgehalt nicht gezielt abdecken. Somit liegt die Einnahme eines gut erforschten und preiswerten Jod Präparats nahe.
Sollten Veganer Jod supplementieren?
Die nahe liegende Antwort ist Ja. Zum einen, da der Jodgehalt in Algen sehr stark schwankt und Algen vielen Menschen nicht schmecken. Meist haben Algen, die man als Pulver über bestimmte Essen macht keinen positiven Einfluss auf den Geschmack und zudem sind Algenpulver im Vergleich zu einem Jod Präparat recht teuer. Auch Salz allein reicht nicht aus, um den täglichen Jodbedarf zu decken. Somit ist es eine gute Alternative zu einem gut erforschten, sauberen und günstigem Jod Präparat, bzw. einem Multimineral, welches am besten auch noch Selen beinhalten, zu greifen.
Jod für Schwangere und für Kinder
Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Jodbedarf der bei 230 und 260 µg pro Tag liegt. Diesen sollte man unbedingt beachten, da ein Jodmangel bei neugeborenen und Kleinkindern schwerwiegende Folgen haben kann. So sollte, wenn bereits vor der Schwangerschaft ein Präparat zugeführt wurde, die Menge an Jod unbedingt erhöht werden. Zudem sollte auf eine genügende Jodzufuhr bei Kleinkindern besonders geachtet werden.
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